Die Gemäldegalerie am Kulturforum
1998 wurde die Gemäldegalerie am Kulturforum nach Entwurf des Münchner Architekturbüros Heinz Hilmer & Christoph Sattler (mit Thomas Albrecht) eröffnet.
Das Museum ist der südwestliche Annex eines größeren Museumskomplexes am Kulturforum und hat keine repräsentative Eingangsfassade: Man erreicht die Gemäldegalerie über die zentrale Eingangshalle. Nach außen, zur Sigismundstraße und zur Stauffenbergstraße hin, stellt sich das Gebäude mit Gliederung in eine betonte Sockelzone sowie das Ausstellungsgeschoß mit Blendfenstern dar. Damit wird gezeigt, dass die Gemäldegalerie ein reiner Oberlichtbau ist: Die ausgedehnten Glasdächer des Gebäudes geben optimale Licht-Voraussetzungen für die Altmeistergemälde.
Die Gemäldegalerie entspricht in ihrer Aufteilung dem Prinzip der klassischen Pinakotheken. Getrennt durch die bilderfreie Wandelhalle sind die Gemälde der südalpinen und nordalpinen Schulen auf der Süd- und der Nordseite des Gebäudes in chronologischer Reihenfolge von frühen zu späteren Epochen ausgestellt. Zahlreiche Raum-Öffnungen machen den Wechsel der Besucher zum „vergleichenden Sehen“ jederzeit möglich. Ein Kranz von Sälen für größere Formate um die Wandelhalle wird von einem ebensolchen Kranz von Kabinetten für kleiner Bilder zur Außenseite hin umgeben. Die westliche Schmalseite des länglichen Rechtecks weist einen achteckigen Saal auf. Er wurde von den Architekten mit dieser hervorgehobenen Form versehen, da hier die bedeutendste Rembrandt-Sammlung außerhalb der Niederlande ausgestellt ist.
Die Gemäldegalerie ist „maßgeschneidert“ für die Berliner Gemäldesammlung Alter Meister. Durch die Wende von 1989 konnte die Ost- und Westberliner Gemäldesammlung wiedervereint werden. Dem zusätzlichen Platzbedarf begegnete man mit dem Einbezug der sogen. Studiengalerie im Untergeschoß der Gemäldegalerie, das ursprünglich rein für Verwaltungs- und Depotzwecke vorgesehen war.