Seghers, Daniel

1590 Antwerpen – 1661 Antwerpen

Blumengirlande mit Christus in der Rast

Das von Blumenstillleben umrankte Andachtsbild wurde, wie oft in dieser Kombination, von zwei Malern ausgeführt. Seghers malte die steinerne Kartusche und die Blumengirlande, Quellinus die Grisaillefigur des Christus in der Rast, das eigentliche Zentrum der Andacht. Als Kooperation der beiden Künstler entstanden 28 Bilder, von denen sich etwa die Hälfte bekannten Gemälden zuordnen lassen, in denen stets ein religiöses Sujet im Mittelpunkt steht. Die Motive der Kartusche und sämtliche Blumenarten lassen sich als christologische Symbole lesen: Während die Blumen Passionsallegorien enthalten, verweisen der steinerne Adler und die beiden auffälligen Schmetterlinge,

die auch als Trompe-l’œils fungieren, auf die Auferstehung. Dieser wirklichkeitsbezogene Andachtsbildtyp, der eigentlich einen geschmückten Bildstock zeigt, dessen verehrtes Bildwerk – meist Madonnen – wie die Blumen verlebendigt scheint, war im Flandern des 17. Jahrhunderts sehr beliebt und ist im Kontext gegenreformatorischer Bildpropaganda zu sehen. Seghers und Quellinus zählen zu den wichtigsten Vertretern dieser Gattung.

Blumengirlande mit Christus in der Rast

Kat.Nr.KFMV.281, erworben 1989, Foto: Jörg P. Anders