Rembrandt, Umkreis
Der Mann mit dem Goldhelm
1655
Kein Rembrandt, aber auch keine Fälschung. Gewissheit an den seit den 1960er Jahren geäußerten Zweifel erbrachten naturwissenschaftliche Untersuchungsmethoden und kunstwissenschaftliche Forschung. Eine Neuzuschreibung steht noch aus, aber das Werk eines seiner Zeitgenossen ist es gewiss. Nachdem der Goldhelm als Augsburger Arbeit identifiziert war, wurde der aus diesem Goldschmiedekunst-Zentrum stammende und in Rembrandts Werkstatt nachgewiesene Maler Johann Ulrich Mayr vorgeschlagen. Unbestritten ist: der extreme Verismus des Helms und der fast reliefhafte, pastose Farbauftrag in dieser Partie bedeuten eine Übersteigerung rembrandtesker Effekte, die dem Maler selbst nicht unterstellt werden sollten.
Die Kostbarkeit und Anciennität des Goldhelms, eines Rüstungsstücks aus dem späten 16. Jahrhundert, sowie sein starkes Aufleuchten machen ihn gegenüber den ansonsten weit dunkleren Stellen zum eigentlichen Objekt des Gemäldes – ein weiteres Argument gegen eine Authentizität. Auch die Identität des Dargestellten, ob ein Porträt des Bruders Adriaen oder des Kriegsgotts Mars, ist diskutiert worden; wahrscheinlich ist aber allgemein auf Themen des Krieges angespielt.