Anthonis van Dyck

1599 Antwerpen – 1641 London

Die Jagdbeute

1626-32

Eichenholz
Höhe: 45, Breite: 59

Anthonis van Dyck zugeschrieben.

Wahrscheinlich stand die von Bode dem Antwerpener Maler zugeschriebene Ölskizze in Beziehung zu einer Zeichnung in der Veste Coburg (Kupferstichkabinett), die Burchard ebenfalls van Dyck zuordnete. Beide Entwürfe könnten in Vorbereitung auf ein nicht ausgeführtes Gemälde entstanden sein, wie Larsen vermutete. Nicht zuletzt da das Thema des Jagdstillebens für van Dyck ungewöhnlich ist, wurde die Zuschreibung nicht allgemein akzeptiert bzw. auf eine geplante Mitarbeit an dem (nicht ausgeführten) Gemälde eines Spezialisten wie Frans Snyders (Bode) geschlossen. In der Tat stellte die Ölskizze eine Verbindung dieses Genres mit Motiven der Historienmalerei dar, das Abladen des Wildes, eines Dammhirschen, verschiedener Vögel und eines kapitalen Ebers, wurde mit erheblicher szenischer Dramatik ins Bild gesetzt. Die Hauptidee der Komposition war wohl das beschwerliche Tragen des gefürchteten Wildschweins, das zwar leblos, doch in seinen ganzen mächtigen Ausmaßen gezeigt wird, die über den Tod hinaus beängstigen und die Diener zu einiger Vorsicht veranlassten. Das jedem Stilleben inhärente Vanitas-Thema war somit in der Gestalt des machtlosen Ebers besonders eindringlich vor Augen geführt.

Erworben 1917 aus dem Berliner Kunsthandel, Preis 10.000 RM, zuvor Slg. Stefan Michel in Mainz

Die Jagdbeute

Inv. Nr. 1829, erworben 1917