Das Bode-Museum, vormals Kaiser Friedrich-Museum

1904 wurde das von Architekt Ernst Eberhard von Ihne, Hofbaumeister Wilhelms II., entworfene Kaiser Friedrich-Museum eröffnet. Das zweigeschossige Gebäude im Stil des Hochbarock steht auf einem nicht einfach zu bebauenden dreieckigen Grundstück, das an zwei Seiten von Wasser (Spree und Kupfergraben), an der dritten Seite von der Hochbahntrasse begrenzt wird. Städtebaulich wird das Bode-Museum durch die kleine und die große Kuppel hervorgehoben. Es ist, zeitlich gesehen, das vorletzte Museum auf der Insel, zuletzt wurde 1930 das Pergamonmuseum vollendet. Fünf Innenhöfe entlang der „Goldenen Achse“, die sich zentral von der Großen Kuppelhalle über die Kamecke-Halle und die Basilika zur kleinen Kuppelhalle erstreckt, sorgen neben den Oberlichtern des Obergeschosses für die Belichtung der großen und kleinen Ausstellungsräume.

Nach Kriegsschäden wurde das Museum in Teilbereichen in den 1950er und -60er Jahren wiedereröffnet, wobei es seinen neuen Namen – Bode-Museum – im Jahr 1956 erhielt.

Bode Museum

Bode-Museum, vormals Kaiser Friedrich-Museum, 2010. (Foto: A. Voigt)

Zwecks einer umfangreichen Generalinstandsetzung, dessen Leitung dem österreichischen Architekten Heinz Tesar oblag, wurde das Museum vom Dezember 1998 bis zum Oktober 2006 geschlossen. Tesar ergänzte das Bode-Museum um das moderne Erschließungsbauwerk in einem der Höfe.

Im Bode-Museum sind auf drei Ebenen einschließlich des ausgebauten Untergeschosses die Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Werke der Gemäldegalerie sowie das Münzkabinett untergebracht.

Bode-Museum Virtuelle Tour

Virtuelle Tour durch das Bodemuseum
– von KFMV-Mitglied Wolfgang Gülcker

Bodemuseum Basilika Stirnseite zur kleinen Kuppel

Bode-Museum, Basilika,
Stirnseite zur kleinen Kuppel.
(Foto: A. Voigt)

Bodemuseum Grundriss

Bode-Museum, Grundriss

„Wie eine Skulptur entsteht“ (Bode-Museum Raum 232)

Im Jahr 2011 kaufte der Kaiser Friedrich Museumsverein auf Wunsch der Skulpturensammlung vom ehemaligen Chefrestaurator Bodo Buczynski eine Sammlung historischer Bildhauerwerkzeuge des 15. – 20. Jahrhunderts. Sie beinhaltet Werkzeuge der Holz- und Steinbildhauer, der Tonbildner, Stukkateure, Bronzegießer sowie der Schreiner, insgesamt 299 Teile, zu denen auch große Schnitzbänke gehören. Altertümliche Bezeichnungen wie Dechsel, Knüpfel, Krönel, Fäustel und Hundezahn zeugen von künstlerischer und handwerklicher Tradition.

Die bildhauerische Herstellungstechnik von Kunstwerken ist, neben dem Material/Werkstoff, ein wichtiger Aspekt des Schaffensprozesses.

Diese Sammlung wurde in einer kleinen didaktischen Ausstellung im Raum 232 des Bode-Museums aufgestellt, um die unterschiedlichen Arbeitsweisen zu veranschaulichen. Der Besucher kann sich anhand einer klaren Gliederung über die verschiedenen Techniken informieren: Die Ausstellung der Werkzeuge ist in Materialgruppen (Stein, Holz, Elfenbein, Ton, Bronze und Terrakotta) unterteilt, die mit Originalbildwerken sowie Text- und Bildmaterial angereichert sind. Ergänzend findet man Informationen zur Oberflächengestaltung (Mal- und Fassungstechniken einschließlich Vergoldung) von Skulpturen und Plastiken.

KFMV: Wie eine Skulptur entsteht - Raum

Bode-Museum – „Wie eine Skulptur entsteht“ – Raum 232 (Foto: S. Otto)

KFMV: Wie eine Skulptur entsteht - Werkzeug

Bode-Museum – „Wie eine Skulptur entsteht“ – Werkzeug (Foto: S. Otto)

KFMV: Wie eine Skulptur entsteht - Elfenbein

Bode-Museum – „Wie eine Skulptur entsteht“ – Elfenbein (Foto: S. Otto)

KFMV: Wie eine Skulptur entsteht - Stein

Bode-Museum – „Wie eine Skulptur entsteht“ – Stein (Foto: S. Otto)