Fontainebleau, Schule von

Venus

1550/60

Bronze, feuervergoldet

Die Haltung der Figur ähnelt der aber erst seit dem Ende des 16. Jahrhunderts bekannten „Venus Medici“ und folgt wie diese, wenn auch nicht als Kopie, antiken Vorbildern. Möglicherweise hat sie sich einst zu einem Amorknaben zu ihrer Linken herabgeneigt. Bemerkenswert sind die Zartgliedrigkeit sowie die Zurückhaltung von Bewegung und Gestik, die die Figur vom manieristischen Grundton ihrer Zeit unterscheidet. Die bereits bei der Erwerbung vermutete Provenienz aus der Schule von Fontainebleau ist bis heute nicht bestritten worden, auch wenn Bronzestatuetten aus diesem Umkreis extrem selten und zudem Unterschiede etwa zu einer Fortuna auf geflügelter Weltkugel im Frankfurter Liebieghaus aus der Schule von Fontainebleau unübersehbar sind.

Venus

M 111, erworben 1909, Foto: Jörg P. Anders