Giordano, Luca

1634 Neapel – 1705 Neapel

Der Heilige Michael

Um 1663

Mit ´Giordano/F.` links unten bezeichnet, verweist das Gemälde auf unterschiedliche Seiten der komplexen künstlerischen Persönlichkeit dieses Neapolitaner Malers. Während der nackte, scheinbar dramatisch aufschreiende Luzifer mit den anderen gefallenen Engeln auf die Welt des Spaniers Jusepe de Ribera mit seinem kontrastreichen Hell-Dunkel Stil hindeutet (es gibt als Vorlage eine Radierung Riberas, datiert 1622, die ein männliches Gesicht mit weit geöffneten Mund zeigt), belegt der blonde Erzengel Michael mit seinem elegant geneigten, fast idealisierten Antlitz, gemalt mit ungewöhnlich pastellartiger Palette, wie vollständig Giordano zu seiner Zeit gehörte.

Zu dieser Periode des Barocks gehörte auch eines seiner bedeutendsten Vorbilder, Pietro da Cortona. Auch eine Hommage an den Bologneser Guido Reni lässt sich erkennen, besonders an dessen weltberühmtes, für die Kapuzinerkirche Santa Maria della Concezione ausgeführtes Bild gleichen Themas.

Geschaffen wurde Giordanos heiliger Michael sehr wahrscheinlich für die Seitenwand einer Kapelle.

Der Heilige Michael

Kat.Nr.KFMV.261, erworben 1971, Foto: Jörg P. Anders