Boucher, François

1703 Paris – 1770 Paris

Venus und Amor

1742

Mit schamvoll gesenktem Blick bei gleichzeitig üppiger Nackheit, so ruht Anadyomene (die Schaumgeborene) in einer bergenden Landschaft. Anregung für den Hintergrund wird Boucher durch modische Bosketts, künstlich angelegte kleine Wälder, erhalten haben. Auf die Herkunft der Göttin deutet die große Muschelschale der Kaskade, die das Gewässer im Vordergrund speist. Amor, ihr Sohn, neckt schnäbelnde Tauben.

Die von Boucher gepflegte hohe Kunst des Ornaments, die vor allem seine Gobelinentwürfe für die Manufaktur in Beauvais prägt, charakterisiert auch seine Berliner Komposition. Der Maler wandelte die tiefsinnigen Pastoralen Watteaus in populäre Gesellschaftsstücke um, die in ihrer dekorativen Dominanz wesentlich die künstlerische Kultur des Rokokos prägen.

Venus und Amor

Kat.Nr.KFMV.272, erworben 1978, Foto: Jörg P. Anders